Mit Empörung reagiert die GEW Hamburg auf die Veröffentlichung des Kinderbuches „Mein Leitfaden zur Rückkehr“ durch die EU-Grenzschutzagentur Frontex. In dem Buch wird die Abschiebung von Kindern und Familien verharmlost, beschönigt und als etwas Normales dargestellt. Für die GEW ist dieses Vorgehen zutiefst zynisch und pädagogisch unverantwortlich.
Ein Kinderbuch, das Abschiebungen als harmlose Rückreisen darstellt, verharmlost staatliche Gewalt und vermittelt Kindern ein völlig falsches Bild von Gerechtigkeit und Sicherheit. Sie sind keine harmlosen ‚Rückreisen‘, sondern einschneidende, oft traumatisierende Erlebnisse. Sie reißen Kinder aus ihrem sozialen Umfeld, zerstören Bindungen und gefährden ihre seelische und körperliche Gesundheit.
Kinderschutz statt Zynismus
Kinder haben ein Recht darauf, in Sicherheit, ohne Angst und in Geborgenheit aufzuwachsen. Wer stattdessen Abschiebungen in einem Bilderbuch „erklärt“ und schönfärbt, setzt Kinder massiver Desorientierung aus und verletzt grundlegende Prinzipien des Kinderschutzes, der Menschenwürde und der Menschenrechte.
Bildung darf niemals dazu missbraucht werden, Gewalt zu rechtfertigen oder Leid zu verschleiern. Ein solcher Umgang mit Sprache und Bildern ist nicht nur politisch verfehlt, sondern auch pädagogisch gefährlich.
GEW-Forderungen
Die GEW Hamburg fordert:
- die sofortige Rücknahme des Buches,
- eine öffentliche Distanzierung von der Verharmlosung von Abschiebungen,
- sowie die klare Anerkennung, dass Kinder Schutz, Sicherheit und Zukunftsperspektiven brauchen – nicht Zwang, Angst und Vertreibung.
Die GEW Hamburg stellt sich entschieden gegen jede Normalisierung von Abschiebungen gegenüber Kindern. Kinderrechte sind unteilbar – und sie enden nicht an den EU-Außengrenzen.
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