Die GEW Hamburg setzt sich für ein gleichberechtigtes Bildungsangebot in den Klassenstufen 1bis 6 ein und fordert eine verpflichtende Alternative zum Religionsunterricht. Zu diesem Zweck hat die Gewerkschaft eine öffentliche Petition auf der Plattform OpenPetition gestartet. Bürger*innen können diese Forderung dort unterstützen.
„Wir fordern, dass alle Hamburger Grundschulen sowie die Klassenstufen 5 und 6 ein alternatives Unterrichtsfach Philosophie/Ethik anbieten müssen – ein Fach, das sich mit Sinn- und Existenzfragen sowie grundlegenden Werten des Zusammenlebens befasst“, erklärt Sven Quiring, Vorsitzender der GEW Hamburg. „Über dieses Angebot, das in vielen anderen Bundesländern bereits existiert, müssen Eltern transparent und aktiv informiert werden.“ Die Petition läuft bis in den Herbst 2025 und hat das Ziel, 10.000 Unterstützer*innen zu gewinnen. Jede Person kann unterschreiben – unabhängig von Staatsangehörigkeit oder Wohnsitz in Hamburg.
„Wir werden nicht nur unsere Mitglieder zur Beteiligung aufrufen, sondern die Petition auch breit in der Stadtgesellschaft bekannt machen“, ergänzt Karin Hufert, Co-Sprecherin des Arbeitskreises Philosophie und Religion der GEW Hamburg. „Flyer, Plakate sowie die Ansprache von Eltern, Schüler*innen, bildungspolitischen Initiativen und schulischen Gremien gehören dabei zu unseren Maßnahmen.“
Hintergrund
Während das Fach Philosophie in den Klassen 7 bis 13 seit Jahren als gleichwertige Alternative zum Religionsunterricht angeboten und stark nachgefragt wird, fehlt ein entsprechendes Angebot bislang in den Klassen 1 bis 6. Die Hamburger Schulbehörde weigert sich bisher, diesen Schritt zu gehen – trotz der Tatsache, dass die Mehrheit der Hamburger Bevölkerung inzwischen konfessionsfrei ist und die großen Religionsgemeinschaften stetig an Mitgliedern verlieren.
Das im Grundgesetz und im Hamburger Schulgesetz verankerte Recht der Eltern, über die Teilnahme ihrer Kinder am Religionsunterricht zu entscheiden, wird ausgehöhlt, wenn keine echte Alternative zur Wahl steht. Dennoch wird häufig von einem „Religionsunterricht für alle“ gesprochen – ein Begriff, der in der Praxis oft als Pflichtunterricht wahrgenommen wird, weil es an Alternativen und an klarer Information seitens der Schulen fehlt. Mit ihrer Petition will die GEW Hamburg dieses Ungleichgewicht beenden und sich für ein modernes, pluralistisches Bildungsangebot starkmachen.
Die Kampagnenseite findet sich hier.
Die OpenPetition findet sich hier.
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