Fast 300 Menschen, groß und klein, waren am 22.Februar in die Zentralbibliothek gekommen, um den Internationalen Tag der Muttersprachen (21.2.) zu feiern. Die Veranstaltung wurde organisiert vom Landesinstitut, Abteilung DAZ und Herkunftssprachen, und der Bücherhalle, unterstützt von der Unesco und der BSB und einigen migrantischen Organisationen.
In einem vielfältigen Programm aus vielen Schulen präsentierten die Schüler*innen Kulturelles in ihren Sprachen: Lieder, Gedichte, Texte, Interviews, Theater, Portraits und Tänze. Es gab einen Info-Block des LI und der BSB zur Bedeutung des Herkunftssprachlichen Unterrichts für das Lernen und den Lernerfolg der Kinder und Jugendlichen mit Migrationsgeschichte. Außerdem gab es einen Überblick über die Zahl der Herkunftssprachen (das ist der Fachbegriff für Muttersprachen), die an Hamburger Schulen gelernt werden können. Es gibt 13 Herkunftssprachen, die in der Mittelstufe angeboten werden und abschlussrelevant sind: Albanisch, Arabisch, Bosnisch, Chinesisch, Farsi, Französisch, Italienisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Spanisch, Türkisch, Ukrainisch. Acht Herkunftssprachensprachen, die anerkannt sind für das Abitur, werden in der Oberstufe angeboten: Arabisch, Chinesisch, Farsi, Italienisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch und Türkisch.
Die GEW hat die Veranstaltung wie jedes Jahr beworben, unterstützt und mitgestaltet. Am Infostand des LAMBDA auf dem „Marktplatz“ der Veranstaltung gab es ein Sprach-Glücksrad, an dem mehrsprachige Bücher gewonnen werden konnten. Außerdem haben wir in der Kinderbibliothek mit Kindern mehrsprachige Bücher gelesen und vorgelesen.
Mit einem interaktiven Redebeitrag haben wir die Kinder und Jugendlichen angesprochen und sie haben Wörter aus ihren Sprachen genannt:
„Hebt doch mal die Hand, wenn ihr eine andere Sprache außer Deutsch sprecht! Schaut euch um – ist das nicht toll? So viele Sprachen sind hier vertreten, und jede Sprache ist wertvoll! …. Manche Menschen glauben, dass man nur eine Sprache richtig lernen sollte. Aber das stimmt nicht! Wusstet ihr, dass Kinder, die mehrere Sprachen lernen, oft sogar bessere Noten in der Schule haben? Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Menschen, die zwei oder mehr Sprachen sprechen, besonders gut im Denken und Lernen sind. Das ist, als ob euer Gehirn trainiert wie ein Muskel – je mehr Sprachen ihr benutzt, desto stärker wird es! ... Deshalb setzt sich die GEW dafür ein, dass eure Sprachen in der Schule mehr Platz bekommen. Wir wollen, dass ihr eure Muttersprache nicht nur zu Hause, sondern auch in der Schule lernen und benutzen könnt.“
Wir sind der Meinung, dass noch mehr herkunftssprachlicher Unterricht angeboten werden muss., d.h. dass weitere Sprachen angeboten werden, wie z.B. Kurdisch, Vietnamesisch und afrikanische Sprachen wie z.B.Twi und Volof, und dass weitere Kurse eingerichtet werden. Von den 130.000 Schüler*innen mit Migrationsgeschichte lernen nur 4.500 in muttersprachlichen Kursen ihre Herkunftssprache. Vor einem Jahr waren es noch 6.000! Das Sprachangebot muss unbedingt ausgeweitet werden!
Der LAMBDA wird in diesem Jahr erneut die Initiative ergreifen und dazu das Gespräch mit der Bildungssenatorin und der Schulbehörde suchen sowie das Thema in die Bürgerschaft tragen.
Karin Haas (LAMBDA - Landesausschuss für Migration, Bleiberecht, Diversität und Antirassismus)
Im Anhang findet sich der LAMBDA-Flyer "Alle Sprachen sind gleichberechtigt.
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