Jugend, Gewalt und extreme Rechte

Termin:
Montag, 5. Dezember 2011 - 19:30 bis 22:00
Raum A
Ausreichend Plätze frei
Vortrag und Diskussion

Dass Rechte Gewalt in erster Linie ein Jugendphänomen ist, stellt seit den 90er Jahren eine populäre Deutungsfigur innerhalb des Diskurses über den gewalttätigen Rechtsextremismus dar. Aufgrund des meist jungen Alters der Täter wird davon ausgegangen, dass deren Taten nicht primär ideologisch motiviert sind, sondern vor dem Hintergrund entwicklungsspezifischer Lebenslagen verstanden werden müssten. In seinem Buch „Jung - Rechts - Unpolitisch? Die Ausblendung des Politischen im Diskurs über Rechte Gewalt“ zeigt der Erziehungswissenschaftler Stefan Dierbach auf, welche Risiken mit der Diagnose einer „Jugendgewalt“ im Hinblick auf ein Verständnis der Akteure als bewusst handelnde Subjekte verbunden sind. Er verweist in diesem Zusammenhang besonders auf das Problem einer Ausgrenzung der Opfer aus der Erkenntnisarbeit, auch innerhalb der wissenschaftlichen Ursachenforschung. In seinem Vortrag stellt er die wichtigsten Ergebnisse und Thesen aus seinem Buch vor.  

Das Seminar findet statt in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung. 

Dr. Stefan Dierbach ist Diplom-Pädagoge, arbeitet als Lehrer in Hamburg.

Leitung: 
Kostenanteil: 
kostenlos für GEW-Mitglieder; sonst 2 Euro
Veranstalter: