Newsletter GEW Hamburg Nr. 1/2012

Geschrieben von: 

Liebe Kollegin, lieber Kollege,
hier erhälst du den GEW Newsletter Januar 2012.
Viel Spass beim Lesen!

Grafik

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

das neue Jahr beginnt, wie das alte geendet hat: Mit wenig optimistischen Ausblicken auf 2012, jedenfalls für diejenigen, die von ihrer Arbeit leben müssen. Die Gehälter der BeamtInnen und der RuheständlerInnen sind drastisch gekürzt worden (Weihnachtsgeld) und die Bildung in Hamburg muss die Folgen einer Wirtschafts,- Finanz,- und Haushaltspolitik tragen, die weiterhin falsche Prioritäten setzt. Die Elbphilharmonie steuert auf Kosten weit über einer halben Milliarde Euro zu, die HSH-Nordbank kostet Hamburg und Schleswig–Holstein allein durch realistischere Aktienbewertung in der letzten Woche mal eben eine Milliarde Euro und für den Erhalt der Bausubstanz an den Schulen und Hochschulen, die Umsetzung der Inklusion und der ganztägigen Betreuung an Grundschulen zu pädagogisch vernünftigen Bedingungen fehlt angeblich das Geld.

Damit noch nicht genug bereitet der Vorsitzende des Haushaltsausschusses der Bürgerschaft, der SPD-Abgeordnete Petersen, die Bürgerinnen und Bürger in einer Blut-, Schweiß- und Tränenrede auf Schlimmeres vor: „Die Konsolidierungsnotwendigkeiten sind so einschneidend, dass sie nur in einem großen gesellschaftlichen Konsens umgesetzt werden können. Eine Umsetzung mit den typischen reflexhaften Spielereien zwischen Regierung und Opposition oder Unternehmen und Gewerkschaften, zwischen Betroffenen und dem Rest erschwert das Ziel. Tabus können wir uns nicht mehr leisten. Jede Ausgabe muss hinterfragt werden dürfen. “(Die WELT, 23.1.2012)
Aus gewerkschaftlicher Sicht ist klar, dass es Alternativen zu dieser Politik gibt, allein es fehlt der politische Wille, sie umzusetzen. Das steuerpolitische Konzept der GEW zeigt, dass es anders gehen kann und muss.
http://gew.de/Bildungsfinanzierung.html

Die GEW hat am 14. Januar in einer Konferenz gewerkschaftliche Positionen zur Finanzmarktkrise erörtert. In Hamburg wird am 23. Februar ein Workshop zum Thema: „Gewerkschaftliche Strategie in Zeiten von Wirtschaftskrise und Schuldenbremse“ mit Dr. Joachim Bischoff stattfinden. Wir setzen damit unsere Debatte über Alternativen zur Sparpolitik und Schulden-Bremse fort. Wie wir es auch drehen und wenden: Wir werden weder die Beschäftigungsbedingungen und die Arbeitsbelastungen, noch die Verbesserung der Bildung an Kita, Schule und Hochschule erreichen können, wenn wir nicht dafür werben und dafür mobilisieren, dass eine andere Haushalts,-, Wirtschafts- und Finanzpolitik auch in Hamburg möglich ist.

Die Chancen dafür stehen nicht so schlecht. Viele Kolleginnen und Kollegen sind bereit, etwas zu tun und engagieren sich, wie z.B. die letzte Personalrätekonferenz mit mehr als 300 TeilnehmerInnen gezeigt hat. Wir werden in der GEW immer mehr: Der Mitgliederzuwachs war auch im zurückliegenden Jahr mit über zwei Prozent außergewöhnlich groß.

Klaus Bullan  Sigrid Strauß  Fredrik Dehnerdt

Klagen gegen Weihnachtsgeldkürzungen

Nachdem die politischen Auseinandersetzungen gegen die Kürzung bzw. Streichung des Weihnachtsgeldes den erwünschten Erfolg leider nicht brachten, haben die Gewerkschaften entschieden, die rechtlichen Bedenken dagegen nun auch gerichtlich klären zu lassen. Dazu wurde mit dem Senat eine Vereinbarung über Musterverfahren getroffen, wie jede und jeder seiner Bezügemitteilung entnehmen konnte. Ver.di, GEW und GdP sowie der Beamtenbund wählen dazu Einzel-Fälle aus. Die GEW steuert dazu eine aktive Beamtin und einer Ruheständler bei. In den Verfahren wird es darum gehen, nachzuweisen, dass durch die Kürzung bzw. Streichung eine amtsangemessene Alimentation nicht mehr gewährleistet ist. Dazu sind auch in anderen Bundesländern Verfahren anhängig. Entscheiden wird irgendwann das Bundesverfassungsgericht - das kann also noch etwas dauern. (ah)

Die eigenen Interessen durchsetzen
GEW startet Organizing-Projekt an der Uni Hamburg

Alle, die als wissenschaftliche Mitarbeiter_innen an Universitäten arbeiten, wissen: Die Belastungen sind enorm, die Zukunftsaussichten mehr als ungewiss. Befristete- und Teilzeitbeschäftigung, informelle Abhängigkeitsstrukturen, Überlastung, Unsicherheit und Vereinzelung sind – für Wissenschaftler_innen 'unterhalb' der Professur – deutschlandweit an der Tagesordnung. So auch an der Universität Hamburg.
Auch wenn akademische Strukturen ohne Zweifel besonders verkrustet sind: Die GEW ist sich sicher, dass man sie – gemeinsames entschlossenes Handeln vorausgesetzt – verändern kann. Auch für Wissenschaftler_innen gilt, dass individuelles Durchwurschteln nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann und sollte. Mit dem Templiner Manifest hat die GEW bereits konkrete Forderungen an die Politik formuliert. Rund 8.000 Menschen aus dem akademischen Bereich haben bisher die Forderungen unterstützt. Viele auch aus Hamburg. Jetzt geht es darum, die Forderungen vor Ort in Handeln zu übersetzen – gemeinsam mit den betroffenen Kolleg_innen.
Um das akademische Personal zu organisieren geht die GEW jetzt einen neuen Weg: Mit der Methode des Organizing wird das akademische Personal an der Universität Hamburg mobilisiert, die Vertretung ihrer eigenen Interessen aktiv und erfolgreich wahrzunehmen.Da diese Methode in Deutschland, zumal im akademischen Raum, noch eher unbekannt ist, wollen wir sie euch vorstellen und gemeinsam mit euch über konkrete Umsetzungsmöglichkeiten diskutieren.
Das erste Treffen findet am 1. Februar 2012 um 18 Uhr im Curio-Haus der GEW, Raum C statt. Georg Wissmeier von OrKa (Organisierung und Kampagnen, www.orka-web.de) wird aus seinen Erfahrungen mit Organizing-Projekten berichten und den Ablauf vorstellen. Fredrik Dehnerdt wird die Situation und die Probleme des akademischen Personals an der Universität Hamburg darstellen. Gemeinsam werden wir darüber diskutieren, wie die Organizing-Kampagne an der Universität Hamburg gestaltet werden soll.
Angesprochen sind alle an einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen Interessierte, die sich über die Methode des Organizing sowie über die Planung vor Ort informieren möchten. Gesucht werden zudem Interessierte, die an diesem Projekt aktiv teilnehmen wollen. Deshalb: Auch wer am 1. Februar nicht dabei sein kann, ist herzlich willkommen, sich einzuklinken! (fd)

Kontakt: huf@gew-hamburg.de
www.gew-hamburg.de/themen/hochschule  
www.orka-web.de

Neustart AJuM

Nach jahrelanger Pause gibt es sie bei der GEW Hamburg endlich wieder: Die AJuM.

AJuM heißt Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien, hier beschäftigen sich engagierte GEWlerInnen vor allem mit der Rezension von Kinder- und Jugendbüchern. In Hamburg gründen zwei KollegInnen (Stefanie Klentz und Christoph Jantzen) die AJuM jetzt neu und laden alle Interessierten zu einem ersten Treffen ein.
Auf dem Programm wird vor allem die Jahresplanung 2012 stehen - und damit auch eine erste Schwerpunktsetzung. Aber: Wir haben auch schon viele Verlage angeschrieben, so dass hoffentlich schon das eine oder andere Rezensionsexemplar auf dem Weg zu uns ist…. (dm)

Montag, 6. Februar 2012,
18 Uhr, Uni Hamburg, PI
(von-Melle-Park 8), Raum 105.

Kontakt: Christoph Jantzen, Tel. 040 - 64 78 96 79
christoph.jantzen@ajum.de

Personalrätekonferenz zur Inklusion

Auf einer eindrucksvollen Schulpersonalrätekonferenz mit mehr als 300 Personalratsmitgliedern der GEW am 17. Januar zum Thema Inklusion an Hamburgs Schulen debattierten die Personalräte über die Folgen der Inklusion für die Beteiligten vor Ort.
In bemerkenswerten und sehr engagierten Beiträgen berichteten Lehrer, Erzieherinnen, Therapeuten und Sozialpädagoginnen aus ihrem Alltag an Grund,- Stadtteil,- und Sonderschulen. Deutlich wurde, dass die Verantwortung für die SchülerInnen und das Personal aufgrund mangelnder personaler Ressourcen oft in Frage gestellt ist.
Die Schulpersonalräte haben unmissverständlich klar gemacht, dass sie bei den Planungen und Entscheidungen im Rahmen ihrer Mitbestimmungsmöglichkeiten beteiligt werden müssen und dass sie ihre Möglichkeiten dafür voll ausschöpfen werden. Schlechtere Arbeitsbedingungen, Umsetzungen von Lehrkräften gegen ihren Willen und unzureichende Personal- und Sachausstattungen werden sie nicht hinnehmen. Die Behörde sollte dies ernst nehmen: Eine Umsetzung von Inklusion zu Lasten der Kollegen und Kolleginnen an den Unter anderem fordern die Schulpersonalräte in ihrer Resolution:
Durchgehend personelle Doppelbesetzung in den Lerngruppen/Klassen und den Erhalt bewährter Standards sonderpädagogischer Förderung, auch im Ganztagsbetrieb;
umfassende Fortbildung und Praxisan-
leitung im Unterricht vor Ort und während der Dienstzeit.
Team- und Kooperationszeiten nach den jeweiligen Erfordernissen der pädago-
gischen Arbeit.
Einführung von regelmäßigen, an allen Schulen gleichzeitigen Kooperationstagen
Überarbeitung der Bildungspläne hinsichtlich der inklusiven Beschulung, wobei 
    KollegInnen aus der Praxis eingebunden     und     durch Zuweisung von zusätzlicher     Arbeitszeit an die Schulen freigestellt wer-    den müssen.
Beschreibungen der Aufgaben und Zustän-digkeiten von Lehrkräften, SonderpädagogInnen, SozialpädagogInnen, ErzieherInnen und Therapeutinnen.
Zusätzliche und entsprechend ausgestattete Räume für Gruppenarbeit, Therapie und Pflege sowie ausreichende sachliche Mittel für die inklusive Arbeit. (kb)

Seminare der gewerkschaftlichen Bildung Februar 2012

Holocaust und NS-Verbrechen unterrichten

Wie gehen wir Pädagog_innen  mit den Emotionen um, die die Themen Holocaust und NS-Verbrechen bei uns selbst sowie bei Schüler_innen hervorrufen? Wie lassen sich dazu altersgerechte Medien im Unterricht und an außerschulischen Lernorten einsetzen? Wie können wir mit Widerständen umgehen und das Interesse von Schüler_innen  wecken? Nach dem Besuch der KZ-Gedenkstätte Neuengamme diskutieren wir diese Fragen im Seminar.  
Fr. 10.02.2012, 14 Uhr  – Sa. 11.02.2012, 16 Uhr
KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Übernachtung im Commundo Tagungshotel Nettelnburg
Leitung: Sandra Wachtel
Kostenanteil: 40 € incl. Unterkunft / Verpfleg und (ermäßigt 20 €)
Kooperationsseminar mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung und dem Landesinstitut für Schule LIS Bremen
 
Was ist Lernen für mich?

In der Jugendhilfe lerne ich als Angestellter ebenso wie als Lehrer_in durch meine Unterrichtsvorbereitung, und auch in der gewerkschaftlichen Bildung wollen Lernergebnisse ver­bucht sein. Nur: Was ist Lernen? An diesem Tag wollen wir dein Lehrverständnis und deine Lernposition kennen lernen und Dich zum Selbst kennen lernenden Dialog mit anderen Pädagog_innen einladen.
Samstag 25.02.2012, 14  – 19 Uhr
Hamburg, GEW-Geschäftsstelle, Rothenbaumchaussee 15, 20148 Hamburg
Leitung: Enno Janssen
Kostenlos für GEW-Mitglieder incl. Verpflegung (Nicht-Mitglieder 10 €)
 
Qigong

Langsame Bewegungen, die weder die Gelenke belasten, noch eine große körperliche Fitness voraussetzen, führen zu stabiler Gesundheit, psychischem Gleichgewicht und einer bewussten Lebensweise – das ist die chinesische Kunst des Qigong, die sich bei uns steigender Beliebtheit erfreut - und das zu Recht!
Sonntag 26.02.2012, 11 – 15 Uhr
Hamburg, GEW-Geschäftsstelle, Rothenbaumchaussee 15, 20148 Hamburg
Leitung: Kai Schlupkothen
Kostenanteil: 10 € incl. Verpflegung (Nicht-Mitglieder 40 €)
  
Weitere Seminare und mehr Infos unter
www.gew-hamburg.de/seminare/gewerkschaftliche-bildung
 
Informationen zu inhaltlichen Fragen und weiteren Angeboten:
Frank Hasenbein, Referent für gewerkschaftliche Bildungsarbeit
Tel. 040 / 41463319, E-Mail: hasenbein@gew-hamburg.de
 
Anmeldung
unter Angabe von Name, Adresse, Telefon,
Email, ggf. Ermäßigungsanspruch bei:
Annette Meents, GEW Hamburg, Rothenbaumchaussee 15, 20148 Hamburg

Tel. 040 / 41463322
, Fax 040 / 440877, E-Mail: gba@gew-hamburg.de