Newsletter der GEW Hamburg 23.9.2021

Liebe Kolleg*innen,

am Montag tagte der Gewerkschaftstag, das höchste Gremium der GEW Hamburg, endlich einmal wieder in Präsenz und beschloss u.a. eine Kampagne zur Korrektur des Lehrer-Arbeitszeitmodells. Auf Grundlage des Beschlusses fordert die GEW die Schulbehörde auf, die Zeiten für allgemeine Aufgaben, die Funktionszeiten und die Unterrichtszeiten der Lehrkräfte so anzupassen, dass diese die tatsächlich notwendige und anfallende Arbeit abbilden. Das beinhaltet insbesondere sämtliche Aufgaben, die seit Einführung des Lehrerarbeitszeitmodells neu angefallen sind, beispielsweise die Einführung der Ganztagsschule, die Inklusion, die Digitalisierung u.v.m. Insbesondere ist dabei eine Begrenzung der Unterrichtsverpflichtung einer in Vollzeit beschäftigten Lehrkraft geboten.

Der Gewerkschaftstag der GEW Hamburg hat darüber hinaus einen Dringlichkeitsantrag beschlossen, in dem zur Solidarität und Unterstützung für die afghanischen Familien, besonders für die Kinder und Jugendlichen, aufgerufen wird.

Im Oktober und November steht die Tarifrunde der Länder an. Zur Vorbereitung und Mobilisierung setzen Hamburgs Vorschullehrkräfte nun Spuren – nicht nur an jedem Schultag für die 9.800 Vorschulkinder, sondern jetzt auch deutlich sichtbar in der Öffentlichkeit. Unsere Kolleg*innen und die GEW fordern eine deutliche Aufwertung durch bessere Entlohnung!

Die Aufarbeitung der Unvereinbarkeitsbeschlüsse in den 1970er Jahren geht nun auch auf GEW-Bundesebene voran. Nachdem unser Landesverband die eigene Geschichte aufgearbeitet und eine Studie veröffentlich hat, liegt nun auch eine Untersuchung zur Rolle der Bundes-GEW vor. 124 Frauen und 169 Männer wurden in den 1970er-Jahren wegen „Mitgliedschaft oder Unterstützung“ sogenannter K-Gruppen bundesweit aus der GEW ausgeschlossen. In „Von den Grenzen der Toleranz“ beschreibt der Historiker Marcel Bois die Gründe und Folgen.

An diesem Wochenende findet die Bundestagswahl statt. Die GEW hat die demokratischen Parteien im Bundestag mit ihren wissenschaftspolitischen Wahlprüfsteinen konfrontiert. Jetzt liegen die Antworten auf die acht Fragen vor - von einer Reform des BAföGs bis zur künftigen Hochschulfinanzierung.

Bei der Bildungsfinanzierung liegt weiterhin vieles im Argen. Der Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) muss deutlich wachsen. Mit den bisher eingesetzten Mittel schafft es Deutschland bis heute nicht, für Chancengleichheit zu sorgen, so die GEW zur Studie „Bildung auf einen Blick 2021“ der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Wie üblich haben wir noch Hinweise für spannende und interessante Veranstaltungen in der nächsten Zeit. Weitere Infos sowie die Möglichkeit zur Anmeldung findet ihr direkt per Mausklick auf die Veranstaltung:

Am 5. Oktober von 16:00 – 19:00 Uhr findet eine GEW Online-Tagung „Digitale Grundversorgung als öffentliche Aufgabe. Konzepte, rechtliche Grundlagen und Möglichkeiten der Umsetzung“ mit Beiträgen von Dr. Birke Bull-Bischoff (Bildungspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von DIE LINKE), Prof. Dr. Michael Wrase (Universität Hildesheim und WZB) und Charlotte Karpenchuk (Deutscher Volkshochschul-Verband, Projektleiterin vhs.now) statt. Wir freuen uns über eure Teilnahme und bitten um Weiterleitung an Interessierte.

Die Beratungsstelle Interkulturelle Erziehung (BIE) am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) unterstützt pädagogische Fachkräfte rund um die Themen „Diversität“ und „bewusster Umgang mit Vorurteilen und Diskriminierung in der Schule“, und bietet am 28.10 von 16-20 Uhr einen gehaltvollen digitalen Fachtag "Intersektionalität – die Bedeutung von individueller Mehrfachdiskriminierung im Kontext Schule" an.

Die GEW Hamburg lädt ebenfalls am 28.10, jedoch Abends um 19 Uhr, zur LESUNG MIT MUSIK aus dem Buch WIDERSTAND WAR MIR NICHT IN DIE WIEGE GELEGT über das Leben von Katharina Jacob ein. Katharina Jacob (1907-1989) war Kommunistin, Widerstandskämpferin, KZ-Überlebende und Lehrerin in Hamburg.

Unsere Infos zu den coronabedingten Einschränkungen in den Räumen der Geschäftsstelle werden weiter laufend aktualisiert.

Viele Grüße und Gesundheit,

GEW Hamburg