Zweifelhafte Kooperation des LandesInstituts

11. Februar 2013 Von: HartmutRing Gruppenbeitrag

 

Auf der Seite des LI http://tis.li-hamburg.de/web/guest/catalog/detail?tspi=10391_ in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung unter der Veranstaltungsnummer 1314X0401 wird das Internationale Maritime Museum (Peter Tamm) als Fortbildungsort angegeben.

Das ist entweder einer fatalen Unwissenheit geschuldet, oder es ist schlichtweg die Nähe zu einem militaristischen und sozialdarwinistischen Tempel, der sich (unter museumsdidaktischen Gesichtspunkten fälschlicherweise) „Museum“ nennt, die attraktiv ist.

Das sog. Museum wird offensichtlich völlig unkritisch gesehen. Dabei ist es umfänglich kommentiert, analysiert und auch in der Kulturszene und von zahlreichen kritischen WissenschaftlerInnen und politisch Arbeitenden abgelehnt worden.

Die Veröffentlichungen des erst kürzlich verstorbenen Hans Walden lieferten dabei eine gute und fundierte Grundlage. Das bei VSA zuletzt (mit einer Doku-DVD) erschienene Büchlein „Tamm-Tamm“, ISBN 978-3-89965-306-9, kann, wenn es bei VSA nicht mehr erhältlich ist, solange der Vorrat reicht, für 8,50 € + Versandkosten incl. DVD bei mir abgefordert werden: (HartmutRing@web.de).

Die Militarisierung der Gesellschaft - insbesondere durch die Bundeswehr - wird ja seitens der GEW schon länger beklagt. Da die BSB eine direkte Top-Down-Kooperation mit der Bundeswehr bisher ablehnte (im Unterschied zu anderen Bundesländern), könnte man mutmaßen, das das LI auf Umwegen jetzt diese Aufgabe übernimmt. Das „Museum“ huldigt Krieg, Rüstung und einem sozialdarwinistischen Menschenbild und natürlich der Bundeswehr. Im Buchladen des „Museums“ werden Werke aus dem Verlagskonglomerat Tamm feilgeboten, die das alles untermauern und seit langem auf der Top-Buchliste von Neonazis stehen.

Wir fordern das LI auf - insbesondere die verantwortlich zeichnende Dr. Helge Schröder - das Angebot zurückzuziehen oder es unter einem ganz anderen - kritischen - und unter Hinzuziehung von museumskritischen ExpertInnen neu auszuschreiben. Bei der Suche nach ausgewiesenen ExpertInnen bin ich gerne behilflich.

Hartmut Ring, GEW-Ausschuss für Friedenserziehung