GEW stellt Kampagne für bessere Arbeitsbedingungen an Schulen vor

27. April 2012Von: PresseredaktionThema: Hamburg-Politik
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"Die Arbeit der Lehrer und Lehrerinnen ist - von den Stressfaktoren her gesehen - vergleichbar mit der von Feuerwehrleuten und Notärzten“, erläutert der Vorsitzende der GEW Hamburg, Klaus Bullan. Um auf die belastenden Arbeitssituation an Schulen aufmerksam zu machen, startet die GEW nun eine Plakatkampagne für bessere Arbeitsbedingungen. "Die Arbeitsbedingungen von Lehrkräften sind auch die Lernbedingungen von Schülern“, unterstreicht Bullan. "Wir fordern Schulsenator Ties Rabe auf, deutliche Zeichen zu setzen, dass er für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen bereit und in der Lage ist." Die GEW fordert unter anderem Lehrkräfte zu weniger Unterrichtsstunden zu verpflichten, Unterricht in der Regel mit zwei Lehrkräften zu besetzen und mehr pädagogisches Fachpersonal zu Unterstützung einzustellen, damit mehr Zeit für die pädagogische Arbeit bleibt. 

Vor der Kampagne hatte sich Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft/GEW Hamburg von Februar bis April 2012 an ihre Mitglieder gewandt. Gefragt war die Expertise der Lehrerinnen und Lehrer in Bezug auf belastende Faktoren bei der Arbeit im und außerhalb des Unterrichts, aber auch explizit ihre Vorschläge für entlastende Maßnahmen. Mehr als 700 Mitglieder der Bildungsgewerkschaft brachten sich mit Einlassungen und Vorschlägen in die Debatte ein.

Insgesamt 53,6 Prozent der befragten Hamburger Lehrer_innen leiden unter Zeitdruck in der Arbeit an den Schulen. Besonderen Stress lösen zu wenige Pausen, ständig neue Anforderungen, zahlreiche Konferenzen und immer mehr Korrekturen aus. Hinzu kommen schwierige Schüler, eine fehlende Doppelbesetzung in den Klassen und eine aufwändige Elternarbeit. Jeder dritte Lehrer nennt die gestiegenen pädagogische Belastungen als Stressfaktor.

"Die Ergebnisse der Umfrage müssen Senator Rabe zu denken geben. Die Lage an den Schulen ist schon jetzt grenzwertig. Sollte er bei den Haushaltsverhandlungen den Bildungsbereich unter das Spardiktat stellen, wird es noch enger für die Unterrichtsqualität an Hamburgs Schulen“, warnt Bullan.

 

Hier die Kampagnenvorstellung sowie die Plakate zum Download: